Strategisches Management – Das 7-S-System
In den 70er-Jahren von McKinsey entwickelt ist das 7-S-System auch heute noch 30 Jahre nach dessen „Erfindung“ ein wichtiges und aktuelles Werkzeug um die Komplexität von Organisationen zu verstehen.
Das 7-S-System ist ein allgemeines Diagnoseinstrument für Unternehmen, welches ein Unternehmen mit „harten“(Strategie, Struktur und Systeme) und „weichen“ Faktoren (Stil, Stammbelegschaft, Spezialkenntnisse und Selbstverständnis) beschreibt. Dabei wird unterstellt, dass vor allem „weiche“ Faktoren den entscheidenden Ausschlag zu Spitzenleistungen im Unternehmen geben und nicht die „harten“ Faktoren.
Das 7-S-System findet in der Praxis deshalb gerne Verwendung, weil es auf der einen Seite die Diagnose und auf der anderen Seite auch die Planung und Umsetzung von Veränderungsprojekten gestaltet. Nach Peters / Waterman, den „Erfindern“ des 7-S-Systems, sind dabei – zitiert nach Paul/Wolny: Instrumente des Strategischen Managements, 2011, S. 30 – die folgenden Aspekte zu beachten:
- Mehrere Faktoren beeinflussen Veränderungen in einer Organisation. Die Fokussierung auf nur einen oder zwei Faktoren ist daher unzulänglich.
- Diese Faktoren sind abhängig voneinander, d.h. wird ein Faktor verändert, verändern sich die anderen Faktoren ebenfalls.
- Viele geplante Strategien werden in der Praxis nicht umgesetzt bzw. erreichen nicht die zuvor gesetzten Ziele. Diese durch Studien belegbare Aussage zeigt, dass nicht allen beeinflussenden Faktoren die notwendige Aufmerksamkeit gewidmet wurde.
- Die obige Darstellung des 7-S-Systems zeigt, dass zwischen den „7-S“ keine Hierarchie oder eine chronologische Abfolge oder Ähnliches existiert. Welcher Faktor der Entscheidende bei angestrebten Veränderungen in einem Unternehmen ist, ist daher nicht im Voraus festzustellen, sondern wird von der individuellen Unternehmenssituation bestimmt.
Die Analyse eines Unternehmens oder eines Geschäftsbereichs kann in vier Schritten erfolgen (in Anlehnung an Paul/Wolny, 2011, S. 31 f.):
Für die Analyse kann ein Projektteam bestehend aus Mitarbeitern verschiedener Unternehmensbereiche gebildet werden. Mit diesem Team kann dann ein Workshop durchgeführt werden. Ziel des Workshops ist die Schaffung eines Überblicks sowie eines gemeinsamen Verständnisses über die treibenden Faktoren im Unternehmen. Nachteil dieses Workshops ist meist die fehlende Objektivität. Dieser Nachteil kann durch eine umfassende und systematische Befragung des mittleren und unteren Managements umgangen werden
Im Tool zum Strategischen Management werden entsprechende Analysen und Fragebogen-Vorlagen zur Verfügung gestellt.
